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Geschichte des Roten Kreuzes:


Dunant_HenryIm Jahr 1863 wurde in Genf von einem Fünfer-Komitee Schweizer Bürger, unter Ihnen Jean Henry Dunant, zusammen mit Vertretern von 16 Staaten das Rote Kreuz ins Leben gerufen. Gleichzeitig war damit das Zeichen des Roten Kreuzes - ein rotes Kreuz auf weißem Grund - als verbindliches Schutzzeichen für den Sanitätsdienst der Armeen geschaffen (Umkehrung der Farben des Schweizer Wappens). Im selben Jahr wurde dann die erste Rotkreuzgemeinschaft in einem deutschen Land gegründet: der Württembergische Sanitätsverein in Stuttgart.

Ab 1864 bis 1866 kamen weitere acht deutsche Landesorganisationen hinzu, und zwar in Oldenburg, Preußen, Mecklenburg-Schwerin, Hamburg, Hessen-Darmstadt, Sachsen, Baden und Bayern; ebenfalls 1866 bildete sich der "Vaterländische Frauenverein", weitere Frauenvereine folgten. 1882 enstand der Verband Deutscher Krankenpflege-Institute vom Roten Kreuz.

Im Jahr 1921 kam es dann zu einer Zusammenfassung der Rotkreuz-Landesvereine und Landesfrauenvereine zum Deutschen Roten Kreuz e.V.

Eine wechselvolle Geschichte erlebte das Deutsche Rote Kreuz während der NS-Zeit 1933 bis 1945. Versuche, das Deutsche Rote Kreuz in eine NS-Organisation umzuwandeln, konnten nicht zuletzt durch den damaligen Präsidenten Carl-Eduard Herzog von Sachsen-Coburg-Gotha vereitelt werden; es mußte aber in seinen Arbeitsbereichen empfindliche Einbußen durch staatliche Eingriffe hinnehmen.

Wichtige Arbeitsgebiete, wie Wohlfahrts- und Jugendarbeit, wurden dem Roten Kreuz genommen, während andere Bereiche, so zum Beispiel Krankentransport und Katastrophenschutz, stark gefördert wurden.

Bei Kriegsende 1945 ging die staatliche Autorität auf die vier Besatzungsmächte über. Die Amerikaner und Engländer ließen in ihrem Besatzungszonen die Kreisverbände weiterarbeiten und förderten die aktuelle Neubildung von Landesverbänden, die Franzosen lösten für etwa ein Jahr die Rotkreuzorganisation auf, bildeten aber für diese Zeit unter anderem Namen Ersatzorganisationen: die Sowjetrussen untersagten im Oktober 1945 jegliche Rotkreuztätigkeit.

Nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland am 24.05.1949 konnte von den Landesverbänden und dem Verband der Schwesternschaft am 04.02.1950 ein neuer Verband gegründet werden: das Deutsche Rote Kreuz e.V. mit Sitz in Berlin und der Geschäftsstelle in Bonn. Es wurde am 26.02.1951 von der Bundesregierung anerkannt, am 26.06.1952 vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und am 24.07.1952 in die Liga der Rotkreuzgesellschaften aufgenommen.

 

Die Genfer Rotkreuzabkommen:

Aus der Gründung des Roten Kreuzes entwickelte sich das erste Genfer Rotkreuzabkommen, das die Idee von Henry Dunant zu einer sichtbaren, segenreichen Tat werden ließ.

Insgesamt gibt es bis heute vier Genfer Rotkreuzabkommen:

  • Abkommen zur Verbesserung des Loses der Verwundeten und Kranken der Streitkräfte im Felde (Urfassung 1864)
  • Abkommen zur Verbesserung des Loses der Verwundeten, Kranken und Schiffbrüchigen der Streitkräfte zur See (Urfassung 1899 / 1907)
  • Abkommen über die Behandlung der Kriegsgefangenen (Urfassung 1929)
  • Abkommen zum Schutz von Zivilpersonen in Kriegszeiten (1949)
  • Auch heute steht die Entwicklung dieses humanitären Werkes nicht still. Die Abkommen bedürfen gerade im Hinblick auf den Schutz der Zivilbevölkerung der ständigen Fortentwicklung. Durch die Beschlüsse der Diplomatischen Konferenz 1977 in Genf wurden die vier Genfer Rotkreuzabkommen von 1949 um zwei Zusatzprotokolle erweitert.


Die Zusatzprotokolle zu den Genfer Rotkreuzabkommen haben zum Inhalt

  • den Schutz der Opfer internationaler bewaffneter Konflikte (Zusatzprotokoll I)
  • den Schutz der Opfer nicht internationaler bewaffneter Konflikte (Zusatzprotokoll II)

 

Henry Dunant:

Zweifellos eine der interessantesten Biographien in der Geschichte des Roten Kreuzes ist die seines Gründers, Henry Dunant. Ausgangsort dieser Biographie ist Genf, wo Dunant am 8. Mai 1828 geboren wurde. Schon früh trat der junge Dunant, gestützt auf seine tiefe religiöse Überzeugung, engagiert für die Menschheit ein. Ersten Ausdruck fand dieses Engagement in seinem Beitritt zur Genfer Gesellschaft für Almosenspenden. Doch Dunant wollte mehr: Mit der Gründung des Christlichen Vereins Junger Männer (CVJM) im Jahre 1855 erfüllte er sich den Traum von einer weltumspannenden "geistlichen Familie".

Das Schlüsselerlebnis seines Lebens wiederfuhr Dunant 1859 auf einer Geschäftsreise nach Solferino in Oberitalien. Eher zufällig wurde er Zeuge einer der blutigsten Schlachten der Geschichte. Eine Schlacht mit über 40 000 Verwundeten und Toten. Schockiert vom Elend der Opfer und der Hilfslosigkeit der Sanitätskräfte reifte in ihm von nun an der Gedanke an eine internationale Hlifsorganisation. Schon bald verwirklichte er seine Pläne: Sein Erlebnisbericht "Eine Erinnerung an Solferino" half ihm, daß auch Staatsoberhäupter auf seine Idee aufmerksam wurden. So konnte 1863 in Genf das Internationale Komitee vom Roten Kreuz gegründet werden. Nur ein Jahr später wurde die erste Genfer Konvention erlassen.

Doch lange konnte Henry Dunant die Früchte seiner Arbeit nicht genießen. Nach einer Verurteilung wegen betrügerischem Konkurses und dem Tod seiner Mutter führte er viele Jahre ein Leben als Heimatloser. Dennoch kamen seine Aktivitäten nicht zum Erliegen. Seine "Wiederentdeckung" im Jahre 1895 brachte ihm den verdienten Ruhm, der 1901 in der Verleihung des ersten Friedensnobelpreises gipfelte. Henry Dunant starb am 30. Oktober 1910.