Großübung auf der A57

“Busunglück auf der BAB 57 mit einem Massenanfall von Verletzten” lautete das Einsatzstichwort für die Großübung des Rhein-Kreis Neuss am 17. März 2012.

Als fester Bestandteil der Schnelleinsatzgruppe Behandlungsplatz 50 hat auch das Deutsche Rote Kreuz Kaarst-Büttgen an dem Einsatz entscheidend mitgewirkt.

Etwas gespenstisch und vor allem realistisch wirkte der Einsatzort auf dem derzeit gesperrten Abschnitt der A57 auf Höhe der Raststätte Nievenheim. Bei Ankunft war die Raststätte bereits übersäht mit Einsatzfahrzeugen und Reportern der lokalen Presse.

Als Besonderheit dieser Übung galt für unseren Ortsverein nicht nur der einmalige Übungsort einer zweispurigen Autobahn, sondern auch die Premiere unseres neuen Gerätewagen-Sanitätsdienst (GW-San), der erstmalig als Teil des Behandlungsplatzes eingesetzt wurde. Alle Handgriffe saßen perfekt und unser Bereich der Eingangssichtung konnte zügig von unserer Gruppenführerin Ina Tichy als einsatzbereit gemeldet werden.

Mit zwei Ärzten unseres Ortsvereins wurden zwei Sichtungsplätze betrieben und im Akkord Patienten registriert und in verschiedene Schweregrade der Verletzungen eingruppiert.
Dass es hier zu Spannungen kommen würde war allen bereits im Vorfeld klar. Von der Schadensstelle werden im Minutentakt zahlreiche Patienten gebracht, einige mit lebensbedrohlichen Verletzungen, die anderen nur mit Schürfwunden. Die Herausforderung liegt darin, Schwerverletzte Patienten zu erst durch dieses Nadelöhr zu lassen, damit die weiteren Behandlungs- und Transportkapazitäten effizient genutzt werden können.

Die gespielten emotionalen Ausbrüche der Patientendarstellern stellten eine zusätzliche Herausforderung für die Helfer des Behandlungsplatzes und des Rettungsdienstes dar. Dass diese Situation aber durchaus der Realität entspricht, wissen unsere Helfer spätestens seit ihrem Einsatz während des Loveparade-Unglückes. Dass es sich diesmal aber nur um Darsteller handelte, hatten die meisten bereits nach wenigen Minuten vergessen.

Die systematische Auswertung der Übung durch die zahlreichen Beobachter erfolgt in den folgenden Tagen. In den Medien konnten aber bereits am Abend Berichte über die Großübung  verfolgt werden.